Vom Kinderzimmer zu Label-Deals.

Ich war 15 Jahre alt und bekam den alten Laptop meines Opas. Auf Youtube stieß ich auf einen kleinen Künstler, der gute Musik produzierte. Als ich ihn auf Facebook ausfindig machte, fragte ich ihn “Mit welchem Programm produzierst du Musik?”. “FL Studio”, sagte er. “Du kannst dir gratis eine Testversion herunterladen.”, waren genau die Worte, die ich hören wollte.

Es öffnet sich Fruity Loops 12, mit klassischem Startup-Sound.

Ich experimentierte mit dem Drum Rack und schaute mir stundenlang Youtube Tutorials an.

Meine Größte Inspiration war “Internet Money”, besser gesagt “Nick Mira”, der für JUICE WRLD produzierte.

Also baute ich meine ersten Beats. Damals gab es noch kein Splice, also sampelte ich looperman.com.

Ich verbrachte immer mehr Zeit mit FL Studio. Lernte meinen Workflow zu verbessern, Shortcuts, Musiktheorie und die ganze Physik, die hinter Musikproduktion steckt.

Mit 19 verkaufte ich meine ersten Beats und übernahm das Recorden + Mixing & Mastering eines Rappers.

Meine Größte Veränderung stand jedoch noch bevor - 2022 wechselte ich zu Ableton.

Kurze Erklärung : FL Studio ist zwar weiter verbreitet, jedoch ein bisschen “einfacher gestrickt” als Ableton, welches eher professionell aufgebaut ist.

Dies war wohl eine der besten Entscheidungen, die ich im Laufe meiner Karriere als Produzent gemacht habe ; Zu der Anderen kommen wir später.

Das Beat - Produzieren langweilte mich. Trotz Schallplatten Samples und Maschine Mini Mk3, war es Zeit für eine Veränderung

Auf Youtube entdeckte ich ein mir unbekanntes Genre : Einen LoFI - House Mix.

Schnell war klar : Das will ich auch produzieren. Und ohne arrogant klingen zu wollen, gelang es mir schnell, da ich mein Vorwissen der Boom Bap Beats hier einbringen konnte.

31.12.22 - Zukunft, statt Party.

Mir war nicht nach Silvesterparty. Also verbrachte ich meinen Abend in Ableton, bewaffnet mit einem Midi-Keyboard. Schnell hatte ich eine LoFi Chord Progression eingespielt und mir gefiel, was ich produziert hatte.

2023 sollte durch eine Veränderung geprägt werden, also entschied ich mich dazu eine Distrokid Mitgliedschaft zu beginnen. Für nur 20 Euro im Jahr, kannst du so viel du willst auf alle Möglichen Streaming Plattformen hochladen.

Nach einem Vierteljahr und ein paar Hundert Streams, wurde ich vom A&R des Labels “55 Music” angeschrieben. Ihm gefielen meine Tracks “Reality” und “off my mind”. Er fragte mich, ob ich nicht meinen nächsten Track über das Label veröffentlichen wolle. Natürlich bejahte ich und so landeten “losing you” und “Midnight Calls” auf Spotify.

Fun Fact : Ich habe ihm 1x aus Versehen die falsche Datei gesendet, weshalb ich plötzlich für 2 Tracks einen Vertrag vorliegen hatte.

Irgendwann schickte ich @sideluv ein Projekt und fragte, ob er daraus eine Collab machen wolle. Somit entstand “4 You”, stand 01.06.2025,

903.724 Streams.

Ich habe mich also vom Kinderzimmer Produzent, mit ein paar Clicks auf Youtube, hin zu Label Verträgen mit Millionen von Streams hochgearbeitet.

Was lernen wir daraus? Alles ist möglich. Ich habe nämlich nicht auf den Freund gehört, der sagte “Das mit der Musik wird eh nichts, du wirst damit nicht erfolgreich”.

Ich hoffe dir hat diese kleine Story gefallen und vielleicht konnte ich dich ja ein wenig inspirieren :).

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